Manipulation

Was tun, wenn der narzisstische Vater das Kind manipuliert?

August 22, 20245 min read
Was tun, wenn der Narzisst das Kind manipuliert?

Narzisstische Ex-Partner lassen selten leicht los. Wenn sie merken, dass sie bei der Mutter keinen Einfluss mehr ausüben können, verlagern sie ihre Manipulationsversuche auf die Kinder. Das ist eine besonders perfide Taktik, weil sie wissen, dass Kinder emotional anfällig und leicht beeinflussbar sind.

In diesem Blogbeitrag schauen wir uns genauer an, was der Narzisst in solchen Situationen macht, welche Ziele er damit verfolgt und wie Mamas darauf reagieren können, um ihre Kinder zu schützen.

Was ist Manipulation?

Manipulation ist eine subtile und oft versteckte Form der Einflussnahme, bei der eine Person versucht, das Denken, Fühlen und Handeln einer anderen Person zu ihren eigenen Gunsten zu verändern. Der Manipulator nutzt gezielt psychologische Taktiken, um die Wahrnehmung seines Opfers zu verzerren, es zu verunsichern oder es sogar in die Enge zu treiben. Ziel ist es, Macht und Kontrolle über das Opfer zu erlangen und es in eine Position der Abhängigkeit zu bringen.

Was möchte ein Narzisst mit Manipulation erreichen?

Ein narzisstischer Vater manipuliert nicht aus einer Laune heraus, sondern verfolgt gezielt bestimmte Absichten. Typischerweise möchte er:

1. Dominanz über die Situation: Der Narzisst will die Situation kontrollieren und ganz sicher sein, dass seine Wahrnehmung und seine Regeln gelten. Das Kind soll ihm gehorchen, während die Mutter sich schwach und hilflos fühlen soll.

2. Untergrabung des Vertrauens: Durch gezielte Aussagen und Handlungen versucht der Narzisst, das Vertrauen des Kindes in die Mutter zu untergraben. Er möchte, dass das Kind die Mutter in einem schlechten Licht sieht und sich am besten ganz ihm zuwendet.

3. Selbstdarstellung als „besserer“ Elternteil: Durch Geschenke, besondere Ausflüge und übertriebene Fürsorge versucht der Narzisst, dem Kind zu zeigen, dass er der „liebevollere“ und „fähigere“ Elternteil ist. Das Kind soll glauben, dass es bei ihm besser aufgehoben ist als bei der Mutter.

Was Narzissten am meisten quält, ist die aufrichtige Liebe zwischen Mutter und Kind – eine Bindung, die sie mit aller Kraft zu zerstören versuchen.

Beispiele für manipulative Aussagen eines narzisstischen Vaters:

„Deine Mama kann dir nicht mal gescheite Schuhe kaufen.“

Hier versucht der Vater, das Kind glauben zu lassen, dass die Mutter unfähig ist, für es zu sorgen. Er möchte Schamgefühle erzeugen und das Kind glauben lassen, dass die Mutter die Verantwortung dafür trägt.

„Deine Mama ist so falsch und wird noch sehen, was sie davon hat.“

Diese Aussage ist dazu gedacht, Angst zu schüren und das Kind in einen Loyalitätskonflikt zu bringen. Der Vater stellt sich als Opfer dar und die Mutter als die Böse.

„Deine Mama war wieder beim Jugendamt und hat dort lauter Lügen über mich erzählt.“

Diese Aussage zielt darauf ab, das Vertrauen des Kindes in die Mutter zu untergraben, indem der Vater suggeriert, dass die Mutter hinter seinem Rücken gegen ihn arbeitet.

„Siehst du, wie deine Mama ist? Nicht einmal länger schlafen darfst du bei mir. Sie schaut nur, was das Gericht sagt, nicht was du willst.“

Hier versucht der Vater, das Kind glauben zu lassen, dass die Mutter egoistisch handelt und nicht an den Wünschen des Kindes interessiert ist.

„Deine Mama will mich zerstören.“

Diese extrem manipulative Aussage soll das Kind in einen extremen Loyalitätskonflikt bringen und das Vertrauen zur Mutter nachhaltig beschädigen.

Narzissten manipulieren Kinder

Warum das Besänftigen deines Kindes langfristig schaden kann

Es ist besonders wichtig, dass Mams ihre Kinder ernst nehmen, ihnen zuhören und ihnen das Gefühl geben, dass ihre Gefühle und Erfahrungen von Bedeutung sind. Ein einfaches „Ich kläre das mit Papa“ reicht nicht aus – es braucht eine transparente und kindgerechte Kommunikation, die dem Kind Sicherheit und Vertrauen gibt.

Wenn sie nicht wissen, was mit ihren Worten passiert, können sie sich Sorgen machen oder verunsichert sein. Sie könnten befürchten, dass ihre Äußerungen zu Problemen führen oder dass sie selbst dafür verantwortlich gemacht werden.

Manipulation ist Manipulation, unabhängig von der Verpackung. Kinder müssen lernen, dass sie in ihren Gefühlen und Wahrnehmungen ernst genommen werden, um nicht Opfer manipulativer Taktiken zu werden.

Ablenkung kann kurzfristig helfen, die Stimmung aufzuhellen, aber sie löst nicht die zugrunde liegenden Probleme und ignoriert die Manipulatin und den Missbrauch. Es ist entscheidend, eine klare und verständliche Kommunikation zu bieten.

Es geht darum, ihnen zu zeigen, dass sie geschützt sind und ihre Gefühle und Erfahrungen respektiert werden. Nur so können wir das Vertrauen zwischen Mama und Kind stärken und ihnen das Gefühl geben, dass sie nicht allein sind, sondern auf ihre Mama zählen können.

Warum der „Pro-Tipp“ kontraproduktiv und schädlich ist

Vor kurzem hat eine Mutter unter einem meiner Instagram-Beiträge einen „Pro-Tipp“ geteilt, der von einer anderen Mama dankbar angenommen wurde:

In schwierigen Situationen das Kind abzulenken und eine schöne Zeit mit ihm zu verbringen, um die Probleme zu überbrücken. Auf den ersten Blick mag das eine hilfreiche Strategie sein – wer möchte nicht, dass das eigene Kind glücklich ist und sich von belastenden Situationen erholt? Doch es ist wichtig, diesen Ansatz kritisch zu hinterfragen.

Egal wie subtil oder geschickt eine Manipulation auch sein mag, sie bleibt eine Form von Kontrolle. Kinder sollten befähigt werden, solche Taktiken zu erkennen und zu verstehen, damit sie sich sicher und unterstützt fühlen.

Der Gedanke, sein Kind zu beruhigen, ist verständlich. Doch das Besänftigen und Ablenken des Kindes kann langfristig schaden, da es die Manipulation des Vaters ignoriert und das Kind in Verwirrung zurücklässt. Es ist wichtig, dass das Kind lernt, dass seine Wahrnehmung zählt und es ernst genommen wird.

Fazit:

Liebe Mamas, es ist wichtig, dass wir ihr euch der Verantwortung bewusst seid, die wir tragt. Eure Kinder brauchen eure Unterstützung, ein offenes Ohr und eure Entschlossenheit, für sie einzustehen.

Kinder, die lernen, dass ihre Gefühle und Wahrnehmungen nicht ernst genommen werden, sondern durch Ablenkung „gelöst“ werden sollen, entwickeln Unsicherheiten in Bezug auf ihre eigenen Emotionen und Erfahrungen. Sie beginnen zu zweifeln, ob das, was sie fühlen und wahrnehmen, tatsächlich „wahr“ ist oder ob sie es lieber verdrängen sollten. Dies kann ihre emotionale Entwicklung und ihr Selbstwertgefühl schwächen.

Deshalb ist es so wichtig, dass Kindern gezeigt wird, dass ihre Wahrnehmungen zählen. Mamas sollten ihnen den Raum geben, ihre Gefühle auszudrücken und ihnen dabei helfen, diese zu verstehen und zu verarbeiten – auch wenn es schwer ist. Anstatt Probleme zu überspielen, sollten Mamas sie offen ansprechen und ihre Kind dabei unterstützen, diese zu bewältigen.

Ablenkung mag kurzfristig wirken, aber echte Fürsorge bedeutet, sich den Herausforderungen zu stellen und das Kind in seiner Gefühlswelt ernst zu nehmen. Denn nur so können Mamas sicherstellen, dass ihre Kind gestärkt aus schwierigen Situationen hervorgeht.

Höre dazu auch in meine Podcastfolge und erfahre, was Mamas tun sollten, um ihre Kinder richtig zu unterstützen und ihnen Sicherheit zu geben:

Narzisst manipuliert das Kind

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Erika Schewsky ist Diplom-Mentaltrainerin und Fachberaterin für Mütter mit narzisstischem Ex-Partner, die sich leidenschaftlich für das Thema 'Narzisstischer Missbrauch und Nachtrennungsgewalt' einsetzt. Durch ihre eigenen Erfahrungen in diesem Bereich hat sie eine tiefe Einsicht und Empathie für diejenigen, die ähnliche Herausforderungen durchleben. Seit mehreren Jahren ist es ihre Mission, dieses oft übersehene Thema in das Bewusstsein der Menschen zu bringen und der Entfremdung innerhalb von Familien vorzubeugen.

Erika Schewsky

Erika Schewsky ist Diplom-Mentaltrainerin und Fachberaterin für Mütter mit narzisstischem Ex-Partner, die sich leidenschaftlich für das Thema 'Narzisstischer Missbrauch und Nachtrennungsgewalt' einsetzt. Durch ihre eigenen Erfahrungen in diesem Bereich hat sie eine tiefe Einsicht und Empathie für diejenigen, die ähnliche Herausforderungen durchleben. Seit mehreren Jahren ist es ihre Mission, dieses oft übersehene Thema in das Bewusstsein der Menschen zu bringen und der Entfremdung innerhalb von Familien vorzubeugen.

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