Der Narzisst schenkt dem Kind ein Smartphone

Der Narzisst kauft dem Kind ein Handy – und du stehst da: Holy Shit!

January 05, 20256 min read

Weihnachten. Die Geschenke werden ausgepackt, dein Kind – gerade mal sechs oder acht Jahre alt – packt eines davon mit leuchtenden Augen aus. Es ist ein Handy. Ein echtes Smartphone. Dein Kind springt vor Freude im Kreis, hält es wie einen Schatz in den Händen und ist völlig außer sich. Du merkst sofort: Dieses Ding wird nicht mehr freiwillig aus der Hand gelegt.

Während das Kinderherz höherschlägt, setzt deins aus. Du fragst dich: Warum zur Hölle tut dein Ex das? Du warst nie einverstanden, dass euer Kind in diesem Alter ein Handy bekommt. Aber hier ist es – und du stehst vor einem Berg an Problemen, den er dir gerade unter den Baum gelegt hat.

Warum macht der Narzisst das?

Ganz klar: Es geht nicht um das Kind. Das Handy ist für den Narzissten ein Werkzeug, kein Geschenk. Es dient einem einzigen Ziel: Kontrolle und Einfluss. Hier sind die Hintergründe:

  1. Kontrolle über den Alltag: Mit dem Handy hat er direkten Zugriff auf euer Kind, wann immer er will. Er kann Nachrichten schreiben, Bilder schicken oder Videotelefonate starten. Und das alles, ohne dass du davon etwas mitbekommst.

  2. Grenzen überschreiten: Der Kauf des Handys ist eine bewusste Provokation. Er weiß, dass du dagegen bist, und er hat es trotzdem getan – um deine Autorität zu untergraben und dir zu zeigen, dass er am längeren Hebel sitzt.

  3. Manipulation des Kindes: „Schau mal, was Papa dir geschenkt hat. Ist das nicht cool? Ja, der Papa weiß eben, was du dir wünschst!“ Das Handy wird genutzt, um sich als der „coole“ Elternteil darzustellen und das Kind emotional an ihn zu binden. Gleichzeitig macht es dich in den Augen des Kindes zum Buhmann, wenn du das Handy verbietest.

  4. Spaltung zwischen Mutter und Kind: Jedes Mal, wenn du versuchst, das Handy zu kontrollieren oder zu begrenzen, wird dein Kind dich als Spielverderber sehen. Der Narzisst hat das natürlich einkalkuliert.

Ein Narzisst schenkt nicht – er handelt. Jedes Geschenk ist ein strategischer Zug auf dem Schachbrett seiner Kontrolle.

Die Mutter in der Zwickmühle

Jetzt stehst du da und weißt, dass du handeln musst. Aber wie? Du kannst mit diesen Anliegen nicht erst zum Jugendamt rennen, sondern musst dir selbst helfen und deshalb eine Strategie finden, die dich schützt und deinen verantwortungsvollen Umgang damit zeigt. Bevor der Ex zum Jugendamt rennt und sich beschwert, musst du wasserdicht und schlau handeln.

Du bist ja nicht per se dagegen, nur das Alter des Kindes ist zu früh, und es gibt ja Umgangskontakt, und es ist nicht vorgesehen, dass zusätzlich ein Kontakt über Handy mit den Kindern notwendig ist. Eine starke Bindung, die der Ex ja immer so betonte zu seinen Kindern, wird das aushalten!

Fang jetzt nicht an, dich gutmütig zu zeigen und dein Handy als Lösung oder Alternative anzubieten, wenn das Kind telefonieren will. Es gibt Umgangskontakt, und es sind keine weiteren Kontakte vorgesehen. Sprich nicht darüber, sondern bleib mit der Aufmerksamkeit nur beim Handy-Geschenk.

Du hast zwei Optionen:

  1. Das Handy erlauben: Das Handy bleibt beim Kind. Das bedeutet aber: Du hast ständig Diskussionen über Bildschirmzeit, Sicherheit und Inhalte. Das Kind ist zu jung, um eigenverantwortlich damit umzugehen, und du kannst nicht immer alles kontrollieren. Das führt früher oder später zu Konflikten.

  2. Das Handy verbieten: Du nimmst das Handy weg oder schickst es zurück. Das Kind wird enttäuscht sein, der Narzisst wird dich dafür verantwortlich machen, und du stehst als die „Böse“ da. Außerdem wird der Narzisst alles daransetzen, das Handy trotzdem ins Spiel zu bringen.

Fazit: Spätestens jetzt wird klar: Du brauchst eine Strategie. Weil er lässt nicht locker und wird dich immer wieder überraschen, und das Kind auch. Wenn du falsch argumentierst, dann hat er dich an der Angel.

Grenzen setzen und strategisch vorgehen

Die Situation mag schwierig sein, aber sie ist nicht unlösbar. Hier ist ein Plan, wie du vorgehen kannst:

1. Klare Kommunikation mit dem Ex

Schreibe deinem Ex eine kurze, sachliche Nachricht, um deine Position deutlich zu machen und dass du nicht „willkürlich verbietest“, sondern zum Wohl des Kindes planst.. Zum Beispiel:

„Lieber [Name einfügen], deine Überraschung für unser Kind – ein eigenes Handy – vielen Dank dafür. Verantwortungsbewusstsein ist nun das A und O! Ich vertraue darauf, dass du unserem Sprössling den kompetenten Umgang mit dieser neuen Freiheit beibringst. Dieses Geschenk birgt die Chance für wertvolle Lernmomente. Da ich deine Entscheidung respektiere, werde ich mich bewusst zurückhalten. So wird das Handy bei unserer nächsten Begegnung in deiner Obhut bleiben und du überwachst, wie unser Kind damit umgeht.“

Oder:

"Das Geschenk hat unser Kind natürlich gefreut! Ich habe mich auch schon im Vorfeld bereits eingehend informiert über die idealen Wege zur digitalen Aufklärung. Dabei stieß ich auf empfehlenswerte Workshops zum spannenden Thema 'Das erste Handy'. Wissenschafter und Experten sind sich einig: Mit 12 Jahren ist es sinnvoll, dass Kids einen Workshop zur Medienkompetenz und zum verantwortungsvollen Umgang mit Handys besuchen. Bevor unser Nachwuchs also in die Smartphone-Welt eintaucht, wirst du zum Hüter des digitalen Schatzes, oder ich kümmere mich um ein sicheres Versteck – bis unser Kleiner bereit ist, verantwortungsvoll damit umzugehen!"

Informiere dich über Kurse und Workshops

Es gibt zahlreiche Angebote, die Kindern den Umgang mit digitalen Medien beibringen. In Deutschland bieten Organisationen wie Teachtoday oder Medienkompetenzzentren spezielle Programme an. Die Argumentation ist auch für die Behörden nachvollziehbar und stark!

Warum Workshops sinnvoll sind

Ein Handy ist kein Spielzeug. Kinder müssen lernen, wie man verantwortungsvoll damit umgeht. Workshops und Kurse bieten:

  • Grundlagen der Handynutzung: Wie geht man sicher mit Apps, Nachrichten und sozialen Medien um?

  • Medienkompetenz: Wie erkennt man Gefahren wie Cybermobbing oder ungeeignete Inhalte?

  • Zeitmanagement: Wie vermeidet man exzessive Nutzung?

Diese Workshops zeigen deinem Kind, dass ein Handy nicht nur Spaß, sondern auch Verantwortung bedeutet. Gleichzeitig untermauern sie deine Position als Mutter, die sich Gedanken macht.

2. Das Handy verschwindet

Kommuniziere mit deinem Nachwuchs offen und einfühlsam über die Beweggründe, die dich dazu veranlassen, zuhause das Handy außer Reichweite zu halten. Signalisiere Einfühlungsvermögen für die Perspektive deines Kindes, doch halte konsequent an deinem Entschluss fest, das Smartphone beiseitezulegen. Erläutere, dass es zugänglich sein wird, sobald es Zeit für den Wechsel zu Papa ist. Unterschätze niemals wie aufnahmefähig Kinder wirklich sind.

Fazit

Der Narzisst wollte dich mit dem Handygeschenk aus der Fassung bringen. Doch mit der richtigen Strategie kannst du das Blatt wenden:

  • Zeige klare Grenzen auf: Das Handy bleibt beim Vater.

  • Sei vorausschauend: Informiere dich über Workshops und informiere dich über Medienkompetenz, damit deine Argumentationen stark und clever sind!

  • Kommuniziere klug: Bleibe sachlich und betone, dass es um das Wohl des Kindes geht.

So kannst du aus der Situation gestärkt hervorgehen – und deinem Kind langfristig den richtigen Umgang mit digitalen Medien beibringen.

Möchtest du mehr über Strategien erfahren und dich unangreifbar machen? Dann besuche meinen Kurs „25 Strategien“, dort besprechen wir genau solche Themen! Du bekommst nicht nur Verhaltensstrategien, sondern auch Formulierungshilfen, die dir helfen, dich im Umgang mit deinem Ex-Partner (und die auch bei Behörden ankommen) besser zu behaupten. 

Erika Schewsky ist Diplom-Mentaltrainerin und Fachberaterin für Mütter mit narzisstischem Ex-Partner, die sich leidenschaftlich für das Thema 'Narzisstischer Missbrauch und Nachtrennungsgewalt' einsetzt. Durch ihre eigenen Erfahrungen in diesem Bereich hat sie eine tiefe Einsicht und Empathie für diejenigen, die ähnliche Herausforderungen durchleben. Seit mehreren Jahren ist es ihre Mission, dieses oft übersehene Thema in das Bewusstsein der Menschen zu bringen und der Entfremdung innerhalb von Familien vorzubeugen.

Erika Schewsky

Erika Schewsky ist Diplom-Mentaltrainerin und Fachberaterin für Mütter mit narzisstischem Ex-Partner, die sich leidenschaftlich für das Thema 'Narzisstischer Missbrauch und Nachtrennungsgewalt' einsetzt. Durch ihre eigenen Erfahrungen in diesem Bereich hat sie eine tiefe Einsicht und Empathie für diejenigen, die ähnliche Herausforderungen durchleben. Seit mehreren Jahren ist es ihre Mission, dieses oft übersehene Thema in das Bewusstsein der Menschen zu bringen und der Entfremdung innerhalb von Familien vorzubeugen.

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