Zerstören Narzissten ihre Kinder?

Zerstören Narzissten ihre Kinder?

August 16, 202410 min read

In einer idealen Welt würde jedes Kind eine fördernde und liebevolle Beziehung zu seinem Vater erfahren. Allerdings sieht die Realität manchmal anders aus, ganz besonders, wenn der Vater narzisstische Züge aufweist.

Ein Narzisst im Elternhaus zu haben, kann tiefe Spuren in der kindlichen Psyche hinterlassen. Väter mit narzisstischen Zügen haben eine selbstsüchtige Natur, sie sind vornehmlich auf die eigene Person fixiert, manipulieren ihre Umgebung und sind nicht selten Lügner, wenn es darum geht, eigene Interessen durchzusetzen oder die eigene Fassade aufrechtzuerhalten.

Der Kontakt mit einem Narzissten ist ein gefährliches Spiel aus Manipulation und einer verqueren Version von Liebe und Anerkennung. Narzissten fordern diese Gefühle rücksichtslos ein und verwenden ihre Kinder skrupellos als Werkzeuge, um ihre eigenen Bedürfnisse nach Bestätigung zu stillen.

Kinder lernen, dass man Liebe und Aufmerksamkeit nur dann bekommt, wenn man den Bedürfnissen und Erwartungen des narzisstischen Vaters entspricht, was einen destruktiven Einfluss auf das kindliche Selbstwertgefühl haben kann.

Alltägliche Manipulationen

Lügen über die Mutter

Innerhalb ihrer verführerischen Fassade benutzen Narzissten die Lüge als Werkzeug, um sich ins rechte Licht zu rücken und die Glaubwürdigkeit anderer zu untergraben - insbesondere die der Mutter.

Durch ihre manipulativen Taktiken könnten narzisstische Väter beispielsweise suggerieren:

„Deine Mutter hat gesagt, du dürftest nicht zu mir kommen.“

oder sie könnten behaupten:

„Sie möchte nicht, dass wir gemeinsame Zeit verbringen.“

Durch solche bewussten Unwahrheiten säen sie den Keim des Zweifels in den Köpfen der Kinder, was zu einem tief verwurzelten Misstrauen gegenüber der Mutter führt. Das Kind steht dann zwischen den Fronten und weiß nicht mehr, welchem Elternteil es Glauben schenken soll.

Die Folge davon ist eine Zerrüttung des Vertrauens und die entstehende Schwierigkeit für das Kind, zu beiden Elternteilen eine stabile und gesunde Beziehung aufzubauen.

Die Manipulation nicht erkennend, befindet sich das Kind in einem Zustand der Unsicherheit. Die systematischen Lügen des narzisstischen Vaters zielen darauf ab, das eigene Bild zu polieren, während die Mutter in ein negatives Licht gerückt wird.

Diese Form der psychischen Manipulation kann langfristig gravierende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit des Kindes haben. Es entstehen Bindungsstörungen und eine innere Zerrissenheit.

In solchen schwierigen Situationen ist es von größter Wichtigkeit, dass das Kind Zugang zu neutralen, unterstützenden Personen oder Therapeuten hat, die ihm helfen, eine eigene Realität unabhängig von den manipulativen Einflüssen zu entwickeln.

Die tiefe und problematische Auswirkung auf das kindliche Wohlsein lässt sich kaum übersehen: Das Kind, konfrontiert mit widersprüchlichen Signalen innerhalb der familiären Dynamik, fängt zunehmend an, an der eigenen Wahrnehmung der Realität zu zweifeln.

Der natürliche Entwicklungsprozess eines Kindes wird durch Unsicherheiten belastet. Wenn die Mutter, die wichtigste Bezugsperson des Kindes, sich zusätzlich unsicher verhält, kann das zu einer spürbaren und schmerzhaften Entfremdung zwischen ihr und dem Kind führen.

Einfach ausgedrückt: Wenn eine Mutter unsicher ist oder ihrem Kind nicht die nötige Stabilität bieten kann, kann das die Beziehung belasten und das Kind von ihr entfremden. Mütter sollten sich Unterstützung holen und lernen, wie sie ihre Kinder richtig begleiten können. Allein der Wunsch, für ihr Kind da zu sein, reicht nicht aus; gezielte Hilfe und Schulung sind wichtig.

Ein leuchtender Stern für das Kind sein zu wollen und positive Affirmationen alleine helfen nicht weiter. Mütter brauchen echte Unterstützung, um ihre Kinder richtig zu begleiten.

Dieses Gefühl der Entfremdung ist keineswegs zu unterschätzen, denn es berührt die Grundfesten der kindlichen Psyche und kann langfristige Auswirkungen auf die psychosoziale Entwicklung des Kindes haben.

Hinzu kommen die schwerwiegenden emotionalen Konflikte eines solchen Kindes, welches sich in der ungünstigen Lage wiederfindet, zwischen den Konflikten der Eltern hin- und hergerissen zu sein. Dieser Zustand kann in dem Kind eine innere Zerrissenheit hervorrufen, die durch die widersprüchlichen Bedürfnisse und Erwartungen der Eltern noch verstärkt wird.

Die unauflösliche Bindung zu beiden Elternteilen macht dieses Dilemma umso schwieriger. Schuldgefühle können in diesem Zusammenhang auftreten, wenn das Kind sich gezwungen sieht, Partei zu ergreifen oder sich für Situationen verantwortlich fühlt, die außerhalb seiner Kontrolle liegen.

Die innere Welt des Kindes kann dadurch eine nachhaltige Störung erfahren, die das psychische Gleichgewicht empfindlich stört, zu Auffälligkeiten führt und ohne geeignete professionelle Unterstützung schwer zu bewältigen sein kann.

Zerstören Narzissten ihre Kinder?

Unberechenbares Verhalten

Ein narzisstischer Vater kann ein unberechenbares Element im Leben eines Kindes darstellen. Seine Launen und Verhaltensweisen sind schwer vorhersehbar. Es mag Momente geben, in denen er sich außerordentlich liebevoll und großzügig zeigt, vielleicht indem er das Kind mit Geschenken und Aufmerksamkeit überhäuft.

Doch diese Momente der Zuwendung können schnell vorübergehen und sich abrupt ändern. Ebenso kann er am folgenden Tag eine gänzlich andere Haltung an den Tag legen, indem er sich kalt, distanziert und gleichgültig verhält. Die Sprunghaftigkeit und Unbeständigkeit seines Benehmens erschwert es dem Kind, ein stabiles emotionales Fundament zu etablieren.

Für das Kind kann das unbeständige Verhalten des Vaters schwierig und herausfordernd sein. Ständiges Hin und Her in der väterlichen Zuneigung erschwert es dem Kind, Vertrauen aufzubauen und sich sicher in der Beziehung zu seinem Vater zu fühlen.

Gerade in der Entwicklung ist es von entscheidender Bedeutung, ein konstantes, sicherheitsgebendes Verhalten der Eltern erleben zu können.

Wenn jedoch die Stimmungen und Reaktionen des narzisstischen Vaters so stark fluktuieren, wird die emotionale Landschaft für das Kind zu einem schwierigen Terrain voller Unwägbarkeiten und emotionaler Unsicherheiten.

Auswirkung auf das Kind: Das Kind lernt, dass es keine Sicherheit gibt und fühlt sich emotional instabil. Es kann Schwierigkeiten haben, Vertrauen aufzubauen und Beziehungen zu anderen Menschen gesünder zu gestalten.

Versprechen, die nie gehalten werden

Nicht selten nutzen Narzissten das Brechen von Versprechen als ein Instrument, um ihre Position der Macht zu festigen und ihr Bedürfnis nach Kontrolle zu stillen. Dies kann sich in verschiedenen Beziehungsformen manifestieren, besonders aber in familiären Strukturen.

So mag beispielsweise ein Vater seinem Kind gegenüber behaupten, „Ich werde zu deinem Fußballspiel kommen“, um eine Erwartungshaltung und ein Gefühl der Vorfreude zu schaffen. Wenn er dann absichtlich nicht erscheint, erlebt das Kind eine Enttäuschung, die der Narzisst als ein Zeichen seiner Dominanz interpretiert.

Derartige Vorkommnisse sind nicht einmalige Ausrutscher; sie haben oft einen Wiederholungscharakter und können sich in regelmäßigen Abständen ereignen. Die Enttäuschung und das Muster des nicht eingehaltenen Wortes können tiefgreifende Effekte auf die emotionale Wahrnehmung und das Vertrauen des Kindes haben.

Auswirkung auf das Kind: Das Kind wird enttäuscht und fühlt sich wertlos. Es kann beginnen, an sich selbst zu zweifeln und Schwierigkeiten haben, an sich selbst und anderen Verlässlichkeit zu glauben.

Manipulation durch besondere Erlebnisse

Narzissten streben danach, tolle Momente mit ihrem Kind zu erleben. Sie suchen diese emotionale Bindung und stellen dabei häufig die Mutter in einem schlechten Licht dar.

Viele glauben, dass der Wochenendpapa einfach nur eine schöne Zeit mit seinem Kind haben möchte und erkennen nicht die emotionale Gewalt. In solchen Fällen könnte es vorkommen, dass der narzisstische Vater Äußerungen tätigt wie:

„Schau mal, welche schönen Ausflüge ich mit dir mache! Deine Mama unternimmt so etwas nie mit dir.“

Durch solche Erlebnisse, die bewusst und geplant eingesetzt werden, versucht der Narzisst, eine stärkere Bindung und Loyalität des Kindes zu erlangen. Dabei wird deutlich, dass diese Aktivitäten nicht allein aus Freude an der gemeinsamen Zeit gestaltet werden, sondern vielmehr als Strategie dienen, das Kind auf seine Seite zu ziehen und gleichzeitig die Position der Mutter zu untergraben und abzuwerten.

Dieses Verhalten kann gravierende Auswirkungen auf die familiäre Dynamik haben, indem es die Beziehung zwischen Kind und Mutter belastet und den elterlichen Konflikt verschärft.

Das Kind könnte denken, der Vater sei der "bessere" Elternteil. Das schadet seiner Beziehung zur Mutter und lässt es glauben, Liebe sei nur unter Bedingungen da.

Lügen über die Realität

Ein Narzisst kann dem Kind falsche Informationen geben, um seine eigenen Interessen durchzusetzen. Er könnte behaupten: „Du hast gesagt, dass du bei mir bleiben willst,“ und beharrt auf dieser Behauptung, selbst wenn das Kind keinerlei Erinnerung an eine solche Aussage hat.

Wenn ein Kind ständig mit solchen falschen Behauptungen konfrontiert wird, kann das zum Verlust der Fähigkeit führen, zwischen Wahrheit und Lüge klar zu unterscheiden.

Der Narzisst nutzt solche Lügen als Werkzeug, um seine dominante Stellung zu festigen und das Kind in einer Weise zu beeinflussen, die seine egozentrischen Bedürfnisse befriedigt.

In den frühen Entwicklungsstadien eines Kindes ist es von besonderer Bedeutung, wie es seine Umwelt wahrnimmt und interpretiert. Wenn ein Kind jedoch ständig mit Situationen konfrontiert wird, in denen es dazu gebracht wird, an seiner eigenen Wahrnehmung zu zweifeln, kann dies Auswirkungen haben.

Infolgedessen lernt es, dass die eigene Erfahrung und Wahrnehmung nicht immer als verlässliche Quellen für die Interpretation seiner Umgebung herangezogen werden können. Diese Lektionen können langfristige Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung und das Verhalten eines Kindes haben, indem sie dessen Fähigkeit, Vertrauen in die eigene Wahrnehmung und in andere Personen zu entwickeln, ernsthaft beeinträchtigen.

Narzissten belügen ihre Kinder

Erzwingen von Entscheidungen

Durch suggestiv formulierte Fragen wie „Liebst du mich mehr als Mama?“ oder „Wer ist besser zu dir, Mama oder ich?“ wird das Kind in eine Zwangslage versetzt. Es sieht sich mit der schier unmöglichen Aufgabe konfrontiert, sich für einen Elternteil zu entscheiden, was nicht selten dazu führt, dass es innere Konflikte, Schuldgefühle und ein gestörtes Loyalitätsempfinden entwickelt.

Manipulative Fragen belasten Kinder seelisch schwer und können die Beziehung zu beiden Eltern beeinträchtigen. Kinder, unter Druck gesetzt, fühlen sich gezwungen, ihre Liebe aufzuteilen und eine bevorzugte Seite zu wählen.

Die Schuldgefühle, die ein Kind dabei entwickelt, sind keineswegs oberflächlich – sie können stark und dauerhaft sein. Das Kind lernt schnell, dass es in der Welt, wie es sie versteht, seine Liebe und Loyalität unter Beweis stellen muss, um im Gegenzug Liebe und Aufmerksamkeit zu erhalten.

Ein solcher Glaube kann dazu führen, dass das Kind ständig versucht, Anerkennung zu gewinnen, und lernt, sein Verhalten darauf auszurichten, was von ihm verlangt wird, anstatt seinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu folgen.

Dieses ungesunde Gleichgewicht der Geben-und-Nehmen-Dynamik in emotionalen Beziehungen kann lang anhaltende Wirkungen auf das Selbstbild und Selbstwertgefühl des Kindes haben. Der stete Drang, die Erwartungen anderer zu erfüllen, prägt im Laufe der Zeit die Art und Weise, wie das Kind Beziehungen aufbaut und Pflichtgefühl gegenüber anderen empfindet.

Verweigerung von Nähe als Strafe

Ein typisches Verhalten, das einige Narzissten an den Tag legen, ist die emotionale Distanzierung von ihren Kindern, wenn diese bestimmte Erwartungen nicht erfüllen. Phrasen wie „Ich spreche nicht mit dir, weil du nicht gemacht hast, was ich wollte“, sind ein klares Beispiel für dieses manipulative Verhalten. Durch solche Aussagen versucht der Narzisst, das Kind zu bestrafen und damit langfristig eine Form der Kontrolle auszuüben.

Der narzisstische Vater macht seine Zuwendung vom Verhalten des Kindes abhängig, als sei die elterliche Liebe eine Ware, die es zu verdienen gilt.

Der Einsatz solcher emotional erpresserischen Techniken ist ein Instrument, um die eigenen Bedürfnisse des Narzissten über die emotionale Sicherheit des Kindes zu stellen.

Fazit

Die konstant manipulativen und täuschenden Verhaltensweisen eines narzisstischen Vaters stellen eine ernstzunehmende Gefahr für die Entwicklung der emotionalen Bindung zwischen Vater und Kind dar. Kinder erleben eine Welt, in der das Vertrauen in zwischenmenschliche Beziehungen tief erschüttert ist. Dadurch entstehen bei ihnen nicht selten erhebliche Schwierigkeiten, gesunde und vertrauensvolle Beziehungen im späteren Verlauf ihres Lebens zu etablieren.

Es ist von größter Bedeutung, diese schädlichen Verhaltensmuster frühzeitig zu erkennen und proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, die dem Kind den nötigen Schutz bieten.

Ziel muss es sein, dem Kind dabei zu helfen, in einer Umgebung aufzuwachsen, die von Stabilität und unterstützenden Beziehungen geprägt ist.

Dies schließt die Förderung von emotionaler Intelligenz und Resilienz ein, aber auch die schaffung eines supportiven sozialen Umfeldes, in dem sich das Kind sicher und angenommen fühlt, um so die negativen Einflüsse eines narzisstischen Vaters zu kompensieren.


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Erika Schewsky ist Diplom-Mentaltrainerin und Fachberaterin für Mütter mit narzisstischem Ex-Partner, die sich leidenschaftlich für das Thema 'Narzisstischer Missbrauch und Nachtrennungsgewalt' einsetzt. Durch ihre eigenen Erfahrungen in diesem Bereich hat sie eine tiefe Einsicht und Empathie für diejenigen, die ähnliche Herausforderungen durchleben. Seit mehreren Jahren ist es ihre Mission, dieses oft übersehene Thema in das Bewusstsein der Menschen zu bringen und der Entfremdung innerhalb von Familien vorzubeugen.

Erika Schewsky

Erika Schewsky ist Diplom-Mentaltrainerin und Fachberaterin für Mütter mit narzisstischem Ex-Partner, die sich leidenschaftlich für das Thema 'Narzisstischer Missbrauch und Nachtrennungsgewalt' einsetzt. Durch ihre eigenen Erfahrungen in diesem Bereich hat sie eine tiefe Einsicht und Empathie für diejenigen, die ähnliche Herausforderungen durchleben. Seit mehreren Jahren ist es ihre Mission, dieses oft übersehene Thema in das Bewusstsein der Menschen zu bringen und der Entfremdung innerhalb von Familien vorzubeugen.

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